Retrospektiven, Perspektiven & Synergien
Festmonat der PHF zum 600jährigen Jubiläum mit Tagung zu Perspektiven der Historischen Berufsbildungs- & Wissenschaftsforschung eröffnet
Das Institut für Berufspädagogik veranstaltete vom 2. bis 4. September unter dem Titel „Retrospektiven, Perspektiven & Synergien“ eine Tagung zur Historischen Berufsbildungs- und Wissenschaftsforschung. Auf Einladung von Prof. Dr. Franz Kaiser und Jun.-Prof. Dr. Mathias Götzl nahmen über 50 Wissenschaftler:innen aus dem deutschsprachigen Raum der historischen Berufs- und Wirtschaftspädagogik, der Historischen Bildungsforschung und der Wissenschaftsforschung sowie Mitarbeiter:innen und Studierende des der Berufs- und Wirtschaftspädagogik teil.
Die Teilnehmenden wurden durch den Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock, Prof. Dr. Hillard von Thiessen (Lehrgebiet „Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit“), begrüßt, der damit zugleich den Festmonat der Philosophischen Fakultät zum 600jährigen Jubiläum der Universität Rostock eröffnete. Die Keynote Speaker, Prof. Dr. Holger Reinisch (ehem. Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Dr. Katharina Vogel (Georg-August-Universität Göttingen und stellvertretende Vorsitzende der Kommission Wissenschaftsforschung der DGfE), setzten sich mit den Fragen „Berufs- und Wirtschaftspädagogik eine erziehungswissenschaftliche Kommunikationsgemeinschaft?“ und „Erziehungswissenschaft als „Kleingartengelände“? Perspektiven der Wissenschaftsforschung auf die Erziehungswissenschaft“ auseinander.
In insgesamt 30 Beiträgen in zwei parallelen Sessions wurden zudem u. a. Aspekte einer (inter-)national vergleichenden historischen Berufsbildungsforschung, Biographische Zugänge, gesellschaftliche Veränderung und Reformdiskursezur Entwicklung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Perspektiven und Synergien einer Historischen Berufsbildungs- und Wissenschaftsforschung, Paradigmatische Entwicklung sowie disziplinäre Entwicklung einer Berufs- und Wirtschaftspädagogik mit dem Schwerpunkt Gesundheit erörtert. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, in der u. a. Perspektiven der Historischen Berufsbildungsforschung und Synergien zur Wissenschafts- und Historischen Bildungsforschung diskutiert wurden.
Die Abschlussdiskussion verdeutlichte, dass eine Verankerung der Auseinandersetzung mit der Historiographie der beruflichen Bildung, in ihrem Spannungsfeld zwischen Bildungs- und Wirtschaftssystem in den Studiengängen eine Voraussetzung für angehende Berufschullehrkräfte schafft, gestaltend auf die aktuellen Strukturen einzuwirken. Die historische Berufsbildungs- und Wissenschaftsforschung rekonstruiert die dafür benötigte Quellenlage, Zusammenhänge und die paradigmatischen Veränderungen und schafft damit die gemeinsame Grundlage der nunmehr knapp hundertjährigen Wissenschaftsdiszipin der Berufs- und Wirtschaftspädagogik.
Hier können der Abstractband und das Tagungsprogramm eingesehen werden.
Die PDFs der ausgewählten PowerPoint-Präsentationen können unter den folgenden Links abgerufen werden:
- Berufs- und Wirstchaftspädagogik - eine erziehungswissenschaftliche Kommunikationsgemeinschaft? (Prof. Dr. Holger Reinisch)
- Orientierung der historischen Berufsbildungsforschung an den Betroffenen (Dr. Harry Neß)
- Spektrum Lehrerbildung Pflege und Gesundheit (Frank Arens / Dr. Elfriede Brinker-Meyendriesch)
- Zur beruflichen (Aus-)Bildung in der DDR – Können, dürfen oder müssen wir von ihr lernen? (Prof. Dr. Volkmar Herkner)
- Soziale Ungleichheit im Spiegel von Care Work und Gender. Zur Transformation des ökonomischen, sozialen und kulturellen Kapitals (Prof'in Dr. Marianne Friese)
- Berufsbildungsgesetz und Lehrlingsproteste (Prof. Dr. Volkmar Herkner)
- Selbstvergewisserung der Pflegedidaktik als Disziplin in der Lehrer_innenbildung für Pflege (Prof'in Dr. Roswitha Ertl-Schmuck)
- Die sozioökonomischen Dimensionen der Wirtschaftspädagogik. Versuch einer historischen Begründung aus österreichischer und deutscher Perspektive (Prof. Dr. Georg Tafner)
- Reparaturbetrieb, Fachkräftesicherung und Inklusion Entwicklung und Transformation der beruflichen Integrationsförderung / Benachteiligtenförderung (Prof. Dr. Dietmar Heisler / Prof. Dr. Petra Lippegaus-Grünau)
- Erziehungswissenschaft als »Kleingartengelände«? Perspektiven der Wissenschaftsforschung auf die Erziehungswissenschaft (Dr. Katharina Vogel)
- Disziplingeschichte via Biographieforschung Berufs- und Wirtschaftspädagogik zwischen Philosophie und Soziologie – Beispiel: Heinrich Abel (Friedhelm Schütte)
- Fachgesellschaften und Kommunikationszusammenhänge als Ausdruck der Disziplinentwicklung Berufspädagogik Pflege und Gesundheit (Prof. Dr. Anja Walter)
- Das Berufsbild Offizier im Spannungsfeld von akademischer und militärischer (Aus-)Bildung / „Denker“ und „Kämpfer“: Versuch einerkonventionensoziologischen Analyse (Esther Berner)
- Ausbildung als Taskscape (Dr. Anke Bahl)
- Qualifizierungswege des beruflichen Lehramts und die Etablierung der Berufsbildungswissenschaft. Ein Ländervergleich zu Schweden und Finnland (Prof. Dr. Franz Kaiser)
- Mechanische Nebenbeschäfftigungen (Prof. Dr. Jens Brachmann)
- Der lange Weg zu einem Berufsbildungsgesetz seit den 1920er Jahren und die Rolle der Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Uwe Bake / Dieter Hölterhoff)
- Einführungen in die Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Dr. Christian Steib / Prof. Dr. Robert W. Jahn)
- Die Berufs- und Wirtschaftspädagogik im Spiegel ihrer Fachzeitschriften (Prof. Dr. Robert W. Jahn / Jan Goldenstein / Prof. Dr. Mathias Götzl)
- Kritisch-emanzipatorische und systemtheoretisch-funktionalistische Berufsbildungstheorie im Widerspruch (Günter Kutscha)
- Die Publikationslandschaft in der Berufsbildung: Wie haben Peer Review, Open Access und Leistungsmessung diese in den letzten 20 Jahren verändert? (Markus Linten)
- NETZWERK-BWP –Zur Entwicklung der Berufs-und Wirtschaftspädagogik als wissenschaftliche Disziplin (Prof. Dr. Mathias Götzl, Thomas Driebe)
- Zur (disziplinären) Entwicklung historischer Berufsbildungsforschung (Prof. Dr. Philipp Gonon)
- Über den ökonomischen und gesellschaftspolitischen Bedarf an leistungsfähigen und mündigen Auszubildenden im Betrieb (Dr. Anna Lambert)